Jeden Tag betrifft es viele Menschen:
Ein Schicksalsschlag, eine (langfristige) Erkrankung, eine Trennung, ein Unfall.
Das Leben nimmt eine unerwartete Wendung und Du bist als Mensch plötzlich herausgefordert: Das Leben hat gefühlt die Pause-Taste gedrückt, du fühlst dich wie vor die Wand gefahren… und plötzlich ist alles anders als geplant. Die gesamte Welt sieht anders aus, wir sind innerlich erschüttert, der Boden unter den Füßen ist entrissen. Wir versuchen wieder Sicherheit und Orientierung zu finden. Ein individueller Weg, der für jeden einen eigenen Fahrplan vorsieht.
Menschen die unsägliches durchlebt und getragen haben, sind Grenzgänger und haben die Chance gestärkt und gewachsen aus einer Situation zu gehen. Ein innerer Kern ist unverletzt geblieben und hat zu ungeahnter Stärke und innerer Unzerstörbarkeit verholfen. Ich empfinde eine große Faszination für diese besonderen Menschen. Sie strahlen etwas sehr besonderes aus: Sanftheit und Stärke. Dankenswerterweise, darf ich häufig solche Menschen in meinem Umfeld erleben und auch ein Stück mit Ihnen reisen.
Es müssen nicht immer die tief einschneidenden Erlebnisse sein, denn auch die regulären Entwicklungsprozesse auf unserer Lebensreise können zu ähnlichen Grenzerfahrungen führen. Unser Reisepass füllt sich mit individuellen Erlebnissen, die uns prägen und unser „wie-wir-weiterziehen“ maßgeblich mitbestimmen.
Eine Entwicklung deutet sich häufig mit sanften Veränderungen an. Im Unterbewusstsein beginnt die Arbeit der Veränderung, lange bevor wir greifbar haben, was sich da konkret zeigen wird: Träume und unruhiger Schlaf und Impulse, die daraus resultieren; ein Störgefühl, das immer wieder leicht anklopft und Unwohlsein latent in uns verbreitet und vielleicht stärker wird, wir hinterfragen die gewohnten Umstände oder Beziehungen: ein Ausbrechen aus der Komfortzone.
Die kleinen Zeichen sehen und erkennen und sich selbst bewusst werden über die eigenen inneren Orientierungspunkte. Der Mut „anders“ zu sein, sich flexibel bewegen in unbekannten Gefilden, das „Fremde“ und Unbekannte annehmen und sich hineinzubegeben in die Wandlung, sind gute Voraussetzungen die hilfreich sind, die Reise zu bestreiten.
Den Boden ebnen: in dem wir das Alte „raus schaffen“, annehmen „was jetzt ist“ – allem die Identifikation nehmen und vertrauensvoll weitergehen. Die eigenen Handlungsmöglichkeiten ausloten und zu nutzen, Platz für Neues schaffen aus dem Raum des Nichtwissens. Das Spüren der Grenzen und Muster die uns gerne an der Ausreise oder Weiterreise hindern zu vermögen, ist wichtig. Je besser wir die Schattenseiten kennenlernen, desto besser erkennen wir sie und können sie aufdecken. Es gilt der absolute Respekt vor diesen Grenzen, sie sind anzuerkennen und dürfen schrittweise erweitert oder auch bewusst überschritten werden, so darf Veränderung im stimmigen eigenen Tempo wachsen.
Dabei dürfen wir uns große mentale Reisefreiheit gönnen – denn in Gedanken darf alles sein und wir bekommen Zugang zu unserem wirklichen inneren Wissen. Wir erleben und erfahren aktive Entlastung und Wegweisung aus der Kraft unserer Phantasie.
Auch auf körperlicher Ebene zeigt sich der Prozess: wir erleben eine „Entgiftung“ die sich dann auch durch Schmerzen, Verspannungen oder andere Körpererscheinungen bemerkbar machen darf. Der Körper fungiert als Hinweisgeber, in welche Richtung und in welchem Tempo es weiter gehen darf. Ein gemäßigter Lebensstil: Wasser trinken, gut (und/oder) früh schlafen, sich gut nähren – auf allen Ebenen – ist unterstützend.
Die innere Haltung von Toleranz, Offenheit, innerer und äußerer Führung, Vertrauen in die Intuition und das Aushalten von Widersprüchen sind Qualitäten die in uns wachsen dürfen und uns helfen diese Lebensreise so gut wie möglich zu durchleben.
Das Spüren der inneren Widerstandskraft, die Stärke der Polarität, ein Leben nach stimmigen eigenen Maßstäben – dass alles sein darf, führt uns in die Kraft der Bereicherung von Wachstum.
Wenn wir in uns zu Hause sind, darf die Geschichte sich ändern und nichts muss so bleiben, wie es ist…